Nachhaltigkeit – welche Modelabels sind die Richtigen für mich?

Nachhaltigkeit wird ein immer größeres Thema. Der Klimawandel wird immer deutlicher und viele entscheiden sich, der Politik zuvorzukommen und mit ihrem eigenen Konsumverhalten ein Zeichen zu setzen und Veränderung herbeizuführen. Was bedeutet das für Mode? Woran kann ich mich orientieren?

Vegan - nicht nur auf dem Teller

Foto von Sunsetoned von Pexels

Wer sich für eine vegane Lebensweise entscheidet, entscheidet sich oft auch für eine nachhaltigere Lebensweise. Das beginnt – wie so häufig – mit den Lebensmitteln. Man überlegt sich, welche Lebensmittel den Planeten am wenigsten belasten. Der Start in eine nachhaltigere Lebensweise beginnt somit nicht selten mit dem Kauf von Bio-Lebensmitteln – im nächsten Schritt folgt der Umstieg auf regional produzierte Lebensmittel, kauft auf Wochenmärkten direkt beim Produzenten – im nächsten Schritt folgt vielleicht der eigene Anbau? Naja – wir wollen’s mal nicht übertreiben.

 

35% des Mikroplastiks stammen aus Kleidung

Aber warum ist es so wichtig, neben Lebensmitteln auch bei der Kleidung genauer hinzusehen? Aktuelle Studien belegen, dass zum Beispiel 35% des Mikroplastiks in unseren Weltmeeren aus Kleidung stammt! Zum Vergleich: es stammen „nur“ 28% vom Abrieb von Reifen. Ihr fragt euch, wie das sein kann? Ganz einfach: durch die Herstellung und Wäsche der Kleidung gelangen kleinste Faserpartikel in unsere Kläranlagen. Da sie aber so unglaublich klein sind, können sie nicht komplett durch die Filteranlagen entfernt werden und gelangen so wieder in den Wasserkreislauf.

Sehen uns mal an, wie die Gewohnheiten bei Lebensmitteln auf die Kleidung übertragbar sind. Wie nachhaltigerer Konsum generell aussehen kann, haben wir in unserem Artikel „Der Weg zum minimalistischen Kleiderschrank“ schon beschrieben. Heute wollen wir euch nun aber vor allem auch ein paar Labels vorstellen, die viel daran setzen, den CO2-Abdruck ihrer Mode so gering wie möglich zu halten – und darüber hinaus auch noch komplett tierleid-frei produzieren.

Der Slow Fashion-Guide - mit nachhaltigen veganen Brands

Hier ist unsere kleine aber feine Liste – die Sortierung ist alphabetisch:

Die Brands im Schnellüberblick:

Alife & Kickin // Streetwear aus Deutschland

Das Streetwear-Label steht für nachhaltige und umweltfreundliche Kleidung, die unter fairen & gesunden Bedingungen hergestellt wird. Alle Artikel im Sortiment haben das Zertifikat PeTA-Approved Vegan. Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Deutschland
Diese Materialien nutzt es: Bio-Baumwolle | Lyocell | Recyceltes Polyester (PET-Flaschen) | Tyvek
Besonderheit: PeTA-Approved Vegan

bleed // nachhaltig & tierleidfrei

bleed steht für nachhaltige Kleidung, die tierleidfrei produziert wird. Alle Artikel im Sortiment haben das Zertifikat PETA-Approved Vegan. 80% des Sortiments wird in Portugal produziert. Der Grund, weshalb auch z. B. in China produziert wird, liegt in der Nähe zum Rohmaterial. So werden die Stoffe / Materialien nicht erst um die halbe Welt geschickt, um sie in Portugal in Produktion und Konfektion zu bringen – nur um sie dann von dort wieder nach Deutschland zu schicken. Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Deutschland
Hier produziert es: Portugal (80%), China (12%), Tunesien (4%), Kroatien (2%) und Deutschland (2%)

Diese Materialien nutzt es: Bio Baumwolle | Kork | TENCEL® | Hanf | Leinen |Recyceltes Polyester |Jacroki® |Kapok |ECONYL®
Besonderheit: PeTA-Approved Vegan

Degree Clothing// Streetwear aus Augsburg

Das Streetwear-Label aus Augsburg fertigt seine Produkte ökologisch und fair in Deutschland und Portugal. Teile des Sortiments sind PETA-Approved Vegan. Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Deutschland
Hier produziert es: Deutschland & Portugal

Diese Materialien nutzt es: Bio-BaumwolleBaumwolle | Lyocell | Modal | Roica
Besonderheit: PeTA-Approved Vegan

Embassy of Bricks and Logs // Design first

Das Label ist der Ansicht, sich für Arbieter, Tiere und die Umwelt einzusetzen sei nicht ethisch, sondern gesunder Menschenverstand. Ihr Ziel ist es, eine nachhaltiger Zukunft für die Mode zu gestalten. Für die Herbst/Winter-Kollektion 2020 hatte man sich zum Zielt gesetzt, 80% der Teile aus recycelten oder Bio-Materialien herzustellen. Dieses Ziel wurde um einiges übertroffen: der tatsächliche Wert lag bei 93-95%! Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Deutschland
Hier produziert es: China

Diese Materialien nutzt es: Bio-Baumwolle | Recyceltes PET | Recyletes Polyester
Besonderheit: will bis 2025 PeTA-Approved Vegan sein

Kings of Indigo // Kleidung einfach länger tragen

Das Label steht für Nachhaltigkeit und ermutigt seine Kunden, die Stücke länger als eine Saison zu tragen. Die Zahlen sprechen für sich: 100% der Baumwolle sind GOTS oder anders zertifiziert, in 100% aller Produktionsstätten herrschen faire und sichere Arbeitsverhältnisse mit garantiertem Mindestlohn, 95% der Kollektion wird aus nachhaltigen Materialien gefertigt. Ziel: bis 2025 soll die komplette Kollektion aus recycelten Materialien bestehen. Auch dieses Label ist PeTA-Approved Vegan. Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Niederlande
Hier produziert es: Europa & Tunesien

Diese Materialien nutzt es: Bio-Baumwolle | Leinen |Hanf | Recycelte Baumwolle | Recycelter Polyester
Besonderheit: PeTA-Approved Vegan

KnowledgeCotton Apparel // Nachhaltigkeit in der DNA

Das dänische Familienunternehmen handelt nach den Prinzipien: Wissen, Handeln, Respekt. Nachhaltigkeit lag schon in der DNA dieses 2008 gegründeten Unternehmens, als es bei anderen nur bei Lippenbekenntnissen blieb. Uns gefällt das Motto: „Wir sind klein genug, um groß zu denken“, was unter anderem erlaubt, flexibel neue Techniken und Materialien auszuprobieren. Alle Produkte sind PeTA-Approved Vegan. Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Dänemark
Diese Materialien nutzt es: Bio Baumwolle |Recycelter Polyester
Besonderheit: PeTA-Approved Vegan

LOVJOI // 2 Kollektionen pro Jahr

Das Label steht für nachhaltige, vegane Mode! Produziert wird fair in Portugal und Deutschland. Hier gibt’s 2 Kollektionen im Jahr – Punkt. Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Deutschland
Hier produziert es: Europa
Besonderheit: PeTA-Approved Vegan

MUD Jeans // Die Jeans, die verändert

Das 2012 gegründete Label MUD Jeans wurde aus dem Wunsch heraus gegründet, die Arbeitsbedingungen in der Produktion und die Umweltbelastung für den Planeten zu verbessern. Die Wahl fiel auf Jeans, weil sie eines der meist verschmutzenden Produkte der Modeindustrie sind. Veränderungen bei diesem Produkt können also einen riesigen Unterschied machen. So steht das Label für Recycling, faire Produktion und Freiheit von Giftstoffen – noch dazu sind alle Jeans vegan – sogar PeTA-Approved Vegan.
Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Niederlande
Hier produziert es: Europa, Tunesien, Türkei

Diese Materialien nutzt es: Bio Baumwolle |Recycelte Baumwolle
Besonderheit: PeTA-Approved Vegan | seit 2020 carbon-positiv | B-Corporation, die sich zu gesellschaftlichem Mehrwert und ökologischer Nachhaltigkeit bekennt.

ragwear // wachgerüttelt

Das Label änderte seine Ausrichtung nach einem Schockmoment beim Besuch in Produktionsstätten dramatisch. Der Wunsch und die Vision entstand, als vegane Marke Verantwortung für Mensch und Natur zu tragen. So überrascht es nicht, dass Nachhaltigkeit und Fairness seither fester Bestandteil der Firmenphilosophie sind. Seit 2015 ist ragwear PETA-Approved Vegan. Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Deutschland
Diese Materialien nutzt es: Bio Baumwolle |Bambusviskose | Hanf | Leinen | Lyocell | Recycelteres Polyester
Besonderheit: PeTA-Approved Vegan

recolution// nachhaltig statt schnelllebig

Der 2010 in Hamburg gegründete Brand steht für tierleidfreie Styles, die darüber hinaus noch 100% organic, fair sind. Die Vision: „Nachhaltige Basics statt schnelllebige Trends“. 95% der Kleidung wird in Europa produziert – dadurch werden Transportwege kurz gehalten. Produziert wird aber auch in Entwicklungsländern. So will man seinen Beitrag zu ökologischer, fairer und sozialer Produktion dort leisten. Alle Artikel sind PETA-Approved Vegan. Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Deutschland
Hier produziert es: Europa, Türkei, Indien
Diese Materialien nutzt es: Bio-Baumwolle | TENCEL™ | ECOVERO™
Besonderheit: PeTA-Approved Vegan

THOKKTHOKK // Münchner gegen Kinderarbeit

Das 2007 in München gegründete Label sagt über sich selbst, „Wir sind Bio. Wir sind vegan. Wir sind fair. Wir sind nachhaltig.“ Dass das keine Lippenbekenntnisse sind, zeigt die Art und Weise, was und wie das Unternehmen produziert. Das Unternehmen setzt sich das aktiv gegen Kinderarbeit ein und ist PeTA-Approved Vegan. Das Label im Überblick:

Hierher kommt es: Deutschland
Hier produziert es: Indien, China
Diese Materialien nutzt es: Bio-Baumwolle | Kapok | Recyceltes Plastik | TENCEL™
Besonderheit: PeTA-Approved Vegan

Spread the love